Haptisch lieb!

Papier ist nicht gleich Papier. Papier ist ein Gefühl.

 

Ein noch besseres Gefühl hat man, wenn man bei der Papierauswahl zusätzlich den Umweltaspekt im Auge behält. Es muss nicht immer hochweißes Papier aus 100% Frischfasern sein. Und wenn doch, dann doch bitte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Denn: Papier ist aus Holz und Holz wächst im Wald.

 

Laut Greenpeace wird im Schnitt alle zwei Sekunden eine Fläche Wald so groß wie ein Fußballfeld gerodet. Das sind mehr als 8000 m² – alle zwei Sekunden. Ein Großteil des Waldes davon wird illegal gefällt, ohne Rücksicht auf die Natur und die Bevölkerung vor Ort. Biotope werden zerstört und sind unwiederbringlich verloren. Tiere und Pflanzen werden ausgerottet, die einheimische Bevölkerung vertrieben und ihrer Existenz beraubt. Hinzu kommt, dass eine Tonne Wald circa zwei Tonnen CO2 bindet. 

 

Was tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Ressourcen zu schonen:

  1. Sie vermeiden den Verbrauch von Ressourcen. Das können Sie tun, indem Sie kein Papier verdrucken oder Sie verwenden Papiere, die aus 100% Altpapier recycled wurden. So wird für die Produktion von 500 Blatt neuem Papier 7,5 kg Holz benötigt. Zusätzlich wird für die Herstellung dieser Papiermenge über 100 Liter Wasser und fast 30 kWh Strom verbraucht. Zum Vergleich: Bei der Herstellung von 500 Blatt Recycling-Papier wird kaum neues Holz verbraucht, es sind nur 2,8 kg Altpapier erforderlich. Der Wasserverbrauch bei der Produktion dieser Menge Recycling-Papiers liegt bei ca. 50 Liter, der Stromverbrauch bei etwa 10 kWh.
  2. Sie vermindern den Papierverbrauch. Achten Sie schon in der Produktion auf die wirklich benötigte Auflagenhöhe. Sie können aber auch auf einen nachhaltigen Holzverbrauch achten, indem Sie Papiere aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden. Die Holzwirtschaft war übrigens der Vorreiter der Nachhaltigkeitsbewegung. Erste Überlegungen sind bereits aus dem 18. Jahrhundert bekannt, als sich der Mensch klar wurde, dass nicht soviel Holz nachwächst wie man benötigt, und man gezielt an die Wiederaufforstung der Wälder ging.
  3. Sie gleichen aus, indem Sie aktiv sinnvolle Forstprojekte weltweit unterstützen. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts betrug der weltweite Papierverbrauch nur 8,7 Millionen Tonnen, bis 2009 wuchs in Deutschland der Verbrauch von neu produziertem Papier auf mehr als 18 Millionen Tonnen an. Dazu kam ein ähnlich hoher Altpapierverbrauch.

Um Ihnen die Wahl des richtigen Papiers zu erleichtern finden Sie unter dem Menüpunkt "Labelsalat" eine kritische Betrachtung der auf dem Markt befindlichen Papier-Zertifikate und Label.